Six Days 1964, Abschlussrennen auf dem Flughafen Erfurt-Bindersleben.

Manche Geschichte wird nur selten erzählt. Jedermann weiß, Henry Ford erfand die Fließbandfertigung für sein Modell T. Doch wer hat erstmals Motorräder nach diesem Prinzip gefertigt? Wer hat erstmals ein Händlernetz aus Vertragspartnern etabliert und durch Schulungen und Mechanikerlehrgänge einheitliche Qualitätsstandards erreicht? Oder eine Unternehmensidentität geformt und gelebt, ehe dieser Begriff überhaupt definiert war?

Die Antwort auf all diese Fragen führt zu Männern mit Namen Jörgen Skafte Rasmussen, Dr. Carl Hahn und Hermann Weber. Männer, die das Erzgebirgsstädtchen Zschopau zur Wiege des deutschen Motorradbaus machten. Hier entstand DKW, das einst weltgrößte Motorradwerk, und mit dem „Reichsfahrtmodell“ 1922 das erste Zschopauer Motorrad.

90 Jahre nach diesem Grundstein kommen wieder Motorräder aus Zschopau. An die historischen Maßstäbe lässt sich nicht anknüpfen. Doch füllt die Geschichte des Standorts ganze Bücher. Teile dieser Geschichte haben uns inspiriert, ein eigenes Motorrad zu fertigen.

Start zu „Rund um Zschopau“ 1955.

Eng verbunden mit der Entwicklung des Zschopauer Motorradbaus ist der erfolgreiche Start bei Geländefahrten.

1913 wurde erstmals die internationale „Six Days Trial“ ausgetragen, ein Wettbewerb „mit dem Ziel, die Zuverlässigkeit der Motorräder und die Geschicklichkeit der Fahrer zu prüfen“ (Wortlaut des Verbandes FICM beim Pariser Beschluss im Dezember 1912).

1927 fand – zum Training der deutschen Fahrer – die erste Deutsche Sechstagefahrt statt, auf 1.400 Kilometern rund um Zschopau. Dieses „Rund um Zschopau“ ist heute noch lebendig als Finale der Deutschen Enduro-Meisterschaft, wenn auch auf einen Tag und etwa 250 Kilometer gekürzt.

In den Anfangsjahren führten ganz klar britische und italienische Fabrikate und Mannschaften. Doch schon in den Dreißigerjahren konnten sich Fahrer auf Zschopauer Maschinen in die Siegeslisten eintragen und dominierten in den Sechzigern den Wettbewerb, als sie sechs von zehn „Six Days“ gewannen.

Versuchsfahrt 1955 im Gelände.
Blick in die Konstruktion, ca. 1961.

Statt Serienmodellen kamen im Geländesport nun aufgebaute Spezialmaschinen zum Einsatz, die den internationalen Wettbewerb fast nach Belieben anführten.

Die Nationalmannschaft vor Beginn der Six Days 1963.

Diese Kleinserien sind selbst mit heutigem Auge betrachtet in Erscheinung, Sinn und Detailverstand unerreicht zeitlos. Welche Faszination mögen Sie erst auf die Menschen damals ausgeübt haben.

Ausgesucht in Komponenten und Verarbeitung, Technik und Gestalt sind sie das Resultat erfahrener Hände Arbeit. Vom Entwurf auf dem Zeichenbrett bis zum abschließenden Pinselstrich am Dekor ist hier die Leidenschaft einer Zeit versammelt, die es zu bewahren lohnt.

Lackierarbeiten, Aufnahme ca. 1958.
Startvorbereitungen bei den Six Days 1964.

Wir möchten Sie einladen, die Geschichte deutscher Motorradkunst mit neuen Augen zu sehen.
Formen und Material der Tradition treffen auf Technologie und Wirkung der Moderne.

Willkommen in der Manufaktur Zschopau,
willkommen bei ZPmoto.

Die ZPsport trägt das Wappen der Stadt Zschopau.